Wenn wir es mit der Nachfolge des Herrn ernst meinen und die Bibel sorgfältig lesen, werden wir wissen, dass es der Wunsch des Herrn ist, Seine Gemeinde in diesem Zeitalter aufzubauen. Er erklärte in Matthäus Kapitel 16, Vers 18: „… werde Ich meine Gemeinde bauen …“. Dies ist die größte Prophezeiung und Verheißung im Neuen Testament. Die Bibel offenbart deutlich, dass nur durch die aufgebaute Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Fürsten der Finsternis kundgetan wird; und gleichzeitig wird die Macht Satans nicht den Sieg über sie gewinnen (Eph. 3:10; Mt. 16:18). Gottes ewiger Plan wird erfüllt, indem Er Seine Gemeinde in diesem Zeitalter aufbaut, und schließlich im Neuen Jerusalem vollendet (Eph. 3:10-11; 4:15-16; Offb. 21 und 22).

Die Gemeinde ist der Leib Christi, eine organische Einheit des göttlichen Lebens im Dreieinen Gott. Alles, was nicht aus Christus stammt oder Christus nicht zum Inhalt hat, ist nicht von der Gemeinde. Ebenso wenig ist etwas, was vom Menschen nach Seiner Vorstellung, Vorliebe und Tradition erfunden wurde, von der Gemeinde. Alles, was mehr ist oder was weniger ist, als das, was die Bibel uns in Bezug auf die Gemeinde offenbart hat, ist auch nicht von der wahren Gemeinde. 

Das Neue Testament gibt ein klares Muster bezüglich der Existenz und Praxis der Gemeinde vor. Im Neuen Testament gibt es: „die Gemeinde, die in Jerusalem war“ (Apg. 8:1), „in Antiochien, in der örtlichen Gemeinde“ (Apg. 13:1), „der Gemeinde, die in Kenchräa ist“ (Röm. 16:1), „der Gemeinde Gottes, die in Korinth ist“ (1.Kor 1:2) usw. Gott benutzt die Stadt als Grund und Begrenzung für die örtliche Gemeinde. Dies ist Gottes weise und souveräne Anordnung. Sein Ziel ist es, Sein Zeugnis auf Erden in der praktischen Einheit unter allen Seinen Gläubigen in einer Stadt zu bewahren. Der Grund der Gemeinde ist nicht größer als eine Stadt, damit sie nicht organisatorisch wird, und auch nicht kleiner als eine Stadt, damit sie nicht spalterisch wird.

Eine örtliche Gemeinde in einer Stadt ist die Manifestation und der Ausdruck des universalen Leibes Christi an diesem Ort, der alle echten Gläubigen in dieser Stadt einschließt. So wie es der Apostel Paulus praktizierte, als Er den Brief an die Gemeinde in Korinth (1.Kor. 1:1) und an die Gemeinden in Galatien schrieb (Gal. 1:2 Anmerkung: Galatien war eine Provinz, zu der viele Städte gehörten). Apostel Johannes praktizierte dasselbe und schrieb sieben Briefe an die sieben Gemeinden in Asien. Diese sieben Gemeinden nahmen sieben Städte als ihre Grenzen für den Grund ihrer Existenz als jeweils sieben örtliche Gemeinden. Eine Stadt, eine örtliche Gemeinde – das ist es, was wir im Neuen Testament sehen. 

Wenn wir den Aufbau einer örtlichen Gemeinde als Teil der universalen Gemeinde berühren, kommen wir nicht umhin, die Frage der Einheit zu berühren, denn in der Gemeinde ist alles „eins“. „Ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung … ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; und ein Gott und Vater …“ (Eph. 4:4-6). Der Herr möchte, dass diese Einheit unter Seinen Jüngern verwirklicht wird. Deshalb hat der Herr für eine lange Zeit im Johannesevangelium, Kapitel 17, gebetet, bevor Er ans Kreuz ging, und mehrmals verzweifelt zum Vater gebetet, dass es unter den Jüngern eine Einheit geben möge, so wie der Vater und der Sohn eins sind (Joh. 17:11, 21-23). Die Art und Weise, wie der Herr Seine Gemeinde aufbaut, besteht darin, dass Er Sein göttliches Leben in uns hinein austeilt, damit wir wachsen, bis wir alle zur Einheit des Glaubens und zu einem gereiften Mann gelangen (Eph. 4:12-13).

Heute sollte das Prinzip der Einheit auf jede örtliche Gemeinde in einer Stadt, ja sogar auf die Universalgemeinde auf der ganzen Erde angewandt werden; denn, wenn es keine Einheit gibt, gibt es keine Realität des Leibes Christi, keinen Aufbau der Gemeinde. Aber die Einheit, die wir hier erwähnen, ist absolut nicht die „Einigkeit“ oder „Einheitlichkeit“ in bestimmten weltweiten oder nationalen religiösen Institutionen und Gruppen in organisatorischer, hierarchischer oder sogar autoritärer Art und Weise. Die Einheit, die wir haben sollten, ist die Einheit im Gebet des Herrn, die wahre Einheit im Dreieinen Gott, im Geist, mit der biblischen Offenbarung, durch die Gemeinschaft des göttlichen Lebens in der Wirklichkeit des Leibes Christi. 

Nach der Bibel sollte es in einer örtlichen Gemeinde keine Spaltungen geben. Spaltungen oder Sekten werden von Apostel Paulus als fleischlich angesehen (1.Kor. 1:10-13; 3:3-5; Gal. 5:19-20) und sind in den Augen Gottes verabscheuungswürdig. Eine örtliche Gemeinde, gleichgültig wie viele verschiedene Mitglieder sich zusammen versammeln, sollte, auch wenn die Einschließlichkeit durch einige praktische Faktoren begrenzt ist, alle echten Gläubigen, unabhängig von Rasse, Nationalität, Sprache, Kultur, sozialem Status… usw., in dieser Stadt als das echte und einzige Zeugnis Jesu in dieser Stadt umfassen. Dies ist die Wahrheit und die normale Praxis der örtlichen Gemeinde in der Bibel, und niemand kann dies leugnen.

Wie können wir dann heute dem Muster folgen und die gemeindliche Wahrheit in einer Stadt anwenden? Das Grundprinzip ist, zur Bibel zurückzukehren – wir tun nicht die Dinge, die uns die Bibel nicht gelehrt hat, und wir bleiben auch nicht hinter dem zurück, was die Bibel gelehrt und uns als Muster hinterlassen hat, dem wir folgen sollen. Für die normale Praxis des Gemeindelebens heute in der Stadt Berlin brauchen wir einfach nur unsere jeweiligen privaten Namen aufzugeben, unseren religiösen Hintergrund fallen zu lassen, die Vorliebe des Menschen und die von Menschen gemachten Traditionen zu vergessen … Lasst alle Christen in Berlin zusammenkommen und sich zusammen versammeln und verkünden, dass wir „die Gemeinde in Berlin“ sind, ein wirklich scheinender goldener Leuchter in dieser Stadt (Offb. 1:20). Durch diese einfache Praxis wird der Vater zum Ausdruck gebracht und verherrlicht, und Satan wird beschämt werden. Auch durch diese Praxis kann das Gebet des Herrn in Johannes 17 erfüllt und Sein Herzenswunsch zufriedengestellt werden. 

Bitte denken Sie nicht, dass es keine große Sache ist, einen anderen Namen als den Namen Jesu zu behalten.  Eigentlich sind wir im Namen Jesu versammelt (Mt. 18:20), und die Gemeinde in Philadelphia wird vom Herrn gepriesen, weil sie „Meinen Namen nicht verleugnet“ hat (Offb. 3:8). Eine Gemeinde, die einen anderen besonderen Namen trägt, wird den Leib Christi mit Sicherheit in Stücke brechen. Wir brauchen einfach keinen besonderen Namen, um uns von anderen Kindern Gottes zu unterscheiden; denn dadurch werden wir mit Sicherheit gespalten, zu einer Sekte und zu einer menschlichen religiösen Organisation, nicht zu einer Gemeinde. 

Alle oben genannten Punkte sind die Wahrheit, das biblische Muster und die normale Praxis in der Bibel und sollten von den echten Anhängern der Wahrheit nicht kompromittiert werden. Wenn wir nach dem Willen des Vaters streben und entschlossen sind, den Willen des Vaters zu tun, sollten wir nicht zögern, sondern den Preis dafür zahlen, ihm zur Ehre Gottes und auch für die Belohnung im Königreich Gottes zu folgen (Mt. 7:21-23). 

Wir bitten darum, dass jeder, der die Gelegenheit hat, diesen Artikel zu lesen, diese Vision über die Gemeinde mit viel Gebet in einer ernsthaft suchenden Weise zum Herrn bringt und der Führung des Herrn mit viel Gnade und Treue folgt, damit der Herr einen freien Weg hat, Seinen Zweck in diesem Zeitalter zu erfüllen, damit Er bald zu Seiner vorbereiteten Braut zurückkehren kann. 

de_DEDeutsch